Warum Stock-Material nicht das Richtige für deine Website ist
- Susanne Sosniok
- 3. Mai
- 3 Min. Lesezeit
Professionelle Stockbilder sich verlockend, doch unterstützen sie auch wirklich deine Marke?

Fotos wecken Emotionen, schaffen Vertrauen und erzählen Geschichten. Besonders auf Websites, wo der erste Eindruck über Verweildauer und Glaubwürdigkeit entscheidet. Doch viele greifen aus Bequemlichkeit oder Budgetgründen zu sogenannten Stock-Bildern. Klingt praktisch? Vielleicht, aber in Wirklichkeit ist genau das oft der größte Stolperstein für ein glaubwürdiges und individuelles Unternehmensbild.
Was ist Stock-Material überhaupt?
Stock-Fotos sind Bilder, die von Fotografen oder Agenturen erstellt und auf Plattformen zum Kauf oder kostenlosen Download angeboten werden. Sie können in Designprojekten, Präsentationen oder auf Websites genutzt werden, dies meist gegen eine Lizenzgebühr oder unter bestimmten Nutzungsbedingungen. Die bekanntesten Stock-Plattformen sind:
Adobe Stock
Shutterstock
iStock (Getty Images)
Pexels (kostenlos)
Unsplash (kostenlos)
Pixabay (kostenlos)
✔ Vorteile von Stock-Material
Schneller Zugang zu Millionen von Bildern
Kostengünstig oder sogar kostenlos
Keine eigene Produktion nötig
Breite Themenabdeckung
✘ Die Nachteile
Unpersönlich und oft austauschbar
Gleichförmig: Viele Websites nutzen dieselben Motive
Wenig Bezug zum echten Unternehmen
Vor allem Stock-Bilder mit Menschen wirken gestellt oder künstlich
Keine emotionale Bindung zur Marke
Gefahr des visuellen Einheitslooks, also nichts sticht hervor
Warum Stock-Fotos deiner Website schaden können
In der Theorie helfen Stockbilder, Lücken zu füllen. In der Praxis jedoch führen sie häufig dazu, dass deine Website beliebig und generisch wirkt, gerade in Kombination mit gängigen Baukastendesigns. Wer auf eine Startseite kommt und dort die typische „Businessfrau mit Headset“ oder „Händeschüttel-Szene im Konferenzraum“ sieht, hat oft sofort den Eindruck: „Aha, Standard-Seite. Schon 100 Mal gesehen.“
Gerade im Webdesign und Grafikdesign ist Wiedererkennung und Individualität jedoch das A und O. Wenn dein Auftritt wie viele andere aussieht, verlierst du die Chance, als einzigartig und vertrauenswürdig wahrgenommen zu werden. Du willst Persönlichkeit zeigen und Stock-Material kann das nicht leisten.
Eigene Bilder mit Wiedererkennungswert
Dein Unternehmen ist einzigartig und deine Website-Bilder sollten es auch sein. Die beste Lösung für dieses Problem ist, individuelle Bildinhalte zu erstellen. Das können authentische Aufnahmen deines Teams, deiner Produkte, deiner Arbeitsweise oder deiner Räumlichkeiten sein. Am überzeugendsten wird das Ergebnis, wenn du dafür einen professionellen Fotografen engagierst. Denn er weiß, wie Licht, Perspektive, Umgebung und Emotionen so eingefangen werden, dass sie dein Unternehmen perfekt repräsentieren – ehrlich, persönlich und markengerecht.
Außerdem ist dies, vorausgesetzt es wird professionell und zu deinen Wünschen umgesetzt, eine Investition in dein Unternehmen. Denn diese Fotos hast du für einen längeren Zeitraum, sofern sich deine Markenidentität nicht alle paar Jahre ändert. Je nach Branche und Bedarf kannst du folgende Arten der Fotografie in Betracht ziehen:
Werbefotografie (kreative Aufnahmen für Marketingzwecke)
Businessfotografie (Team, Portraits, Mitarbeiter, Unternehmensalltag)
Industriefotografie (Maschinen, Anlagen, Prozesse vor Ort)
Architekturfotografie (Bürogebäude, Räume, Unternehmensstandorte)
Eventfotografie (z. B. Messeauftritte, Firmenveranstaltungen)
Produktfotografie (Artikel für Onlineshop, Katalog oder Werbung)
Food-Fotografie (Gastronomie, Lebensmittel und Genussbranche)
Wann Stock-Material auf deiner Website sinnvoll ist und wann nicht
Trotz aller Kritik hat Stock-Material auch seinen berechtigten Platz, solange es zielgerichtet und bewusst eingesetzt wird. Für neutrale Inhalte wie Blogartikel oder symbolische Bilder zu Themen wie Datenschutz, Technologie oder Wetter können hochwertige Stock-Fotos durchaus unterstützen. Auch im Onlineshop, wenn es um Produkte geht, die du nicht selbst nicht herstellen oder aus Budgetgründen nicht fotografieren lassen kannst (Stichwort: Mockups), kann der Einsatz von professionell wirkendem Stock-Material eine pragmatische Lösung sein.
Doch Vorsicht: Stock-Fotos sollten niemals dort eingesetzt werden, wo du dich oder dein Unternehmen direkt repräsentierst. Ein Bild deiner „fiktiven“ Mitarbeiter im Großraumbüro oder gestellte Szenen mit Models als angebliches Team vermitteln eine falsche Erwartungshaltung und schmälern deine Glaubwürdigkeit. Gerade im Bereich „Über uns“, Startseite, Teamvorstellung oder Kontaktseite ist echte Authentizität gefragt. Wer dort auf generische Bilder zurückgreift, verschenkt nicht nur Vertrauen, sondern riskiert auch, austauschbar zu wirken und nicht im Gedächtnis zu bleiben. Tipp: Solltest du doch zu Stock-Material greifen müssen, so kannst du dieses nach dem Kauf nachträglich bearbeiten und etwas verfremden und an deinen Look anpassen, in dem du z.B. eine Farbkorrektur vornimmst und die Belichtung veränderst. Bist du geschickter im Umgang mit Photoshop, kannst du auch komplett neue Bildkompositionen aus unterschiedlichen Stockbildern kreieren. Dadurch sind die Originale meist nicht mehr zu erkennen und du hast dir dein ganz persönliches Bildmaterial gezaubert. Doch achte auf einen professionellen Look und wende dich ggf. an einen Grafikdesigner, der deine Wünsche für dich umsetzt.
Fazit:
Stockbilder können kurzfristig Lücken füllen, aber sie sind keine langfristige Lösung für eine authentische Markenpräsenz. Wer aus der Masse herausstechen will, braucht keine austauschbaren Motive – sondern Bilder, die das eigene Unternehmen sichtbar machen. Investiere in einen Fotografen oder nutze deine eigene Kamera – Hauptsache, deine Website zeigt, wer du wirklich bist.